Die erste Schicht ist entscheidend für den kompletten Druck.

Haftet die erste Schicht nicht auf der Druckplattform, ist der weitere Druckablauf verschwendete Zeit und Material.


1. Druckbett nicht ausgerichtet.

Ist die Platte nicht ausgerichtet, also „kalibriert“, liegt eine Seite zu dicht an der Düse an, während die andere Seite zu weit weg ist. Wichtig für eine saubere erste Schicht ist ein sauber kalibriertes Druckbett.

Lösung:

Üüberprüfen ob das Druckbett eben und ausgerichtet ist.



2. Nozzle zu weit von der Bauplattform entfernt

Ist Ihre Bauplatte sauber ausgerichtet, Abstand zwischen Düse und Bauplattform kontrollieren. Nur optimaler Abstand zwischen Nozzle und Bauplattform druckt eine perfekte erste Schicht. Bei Schichtdickenum 0,2 mm, garantiert eine perfekte Ausrichtung die besten Druckergebnisse.

Lösung:

Abstand mit Hilfe von Papier, Messkarten, Sensoren, Messschiebern oder per Optik vornehmenn und im Setup des Druckers abspeichern.

 


3. Erste Schicht zu schnell gedruckt

Wird die erste Schicht  zu schnell gedruckt, kann es passieren, dass der Kunststoff keine Zeit hat sich mit der Bauplatte zu verbinden und wird gleich wieder weggezogen oder bei der nächsten Überfahrt von der Düse weggeschoben

Lösung:

Die erste Schicht mit einer geringeren Geschwindigkeit zu drucken. In der Slicer-Software kann die erste Schicht, separat von der Standard-Druckgeschwindigkeit eingestellt werden.

 

4. Temperatur und Kühlung beim 3D-Druck

Grundsätzlich lässt sich eines zu Plastik sagen:
„Nachdem Kunststoff erwärmt wird und auf eine kühlere Temperatur gebracht wird schrumpft er.“
Je nach Material müssen die Einstellungen im Material-Setup gesetzt werden, um das Schrumpfen (Shrinking) zu mindern. An den Angaben des Filament-Herstellers orientieren.

Ein Beispiel dazu:
Das ABS-Material verlässt die Düse mit rund 230°C. Wird das Material auf eine Bauplattform aufgetragen, die nicht beheizt ist, kühlt das ABS schnell ab. Nach Berechnungen müsste das Bauteil um 1,5 - 2,0% schrumpfen.

Verfügt der 3D-Drucker über ein Kühlgebläse, hat diese Kühlung auch auch Einfluß auf den Druck.

Für die ersten Schichten die Kühlung des 3D-Druckers ausschalten, um eine bessere Haftung zu erreichen.  ABS reagiert sehr empfindlich auf Zugluft und Temperaturänderung, deshalb den Lüfter während des gesamten Druckprozesses auszuschalten und Zugluft in der Umgebung zu vermeiden.

 


5. Die Druckplatten-Oberfläche und andere Hilfsmittel

Unterschiedliche Materialien, unterschiedliche Eigenschaften. Auswahl der Materialien für den 3D-Druck und die Anforderungen an den Drucker und die Oberfläche der Druckplattform.

Möglichkeiten die Haftung auf dem Druckbett zu erhöhen.

-Grundsätzlich darauf achten das Ihre Druckplatte frei von Staub, Fett oder Ölen ist. Vor Beginn des 3D-Drucks gegebenfalls die Platte mit etwas Wasser oder einem Reinigungs-Alkohol säubern.

-Druckbett beheizen
PLA  bis ca. 65°C (auf Alu)
ABS 100 - 120°C

-Spezielle Beschichtung

Klebebänder unterstützen die Haftung des Bauteils.

Scotch Blue Tape hat sich als Haftgrund bewährt, besonders gut für PLA.
Kapton-Klebeband hat eine höhere Temperaturbeständigkeit und eignet sich besonders für ABS-Materialien. 

Haarspray, Klebestifte und andere klebrige Substanzen sind ebenfalls eine Option, wenn alles andere versagt hat. Aber Sprays immer außerhalb Ihres Druckers, sonst verschmutzen alle wichtigen Druckerteile!

6.  Brim und Rafts

Brim beim 3D-Druck

Druck sehr kleiner 3D-Objekte bedeutet sehr wenig Haftung auf der Druckfläche, also muss die Oberfläche des Bauteils erhöht werden. Größere Fläche heißt bessere Haftung.

Zwei Lösungsmöglichkeiten über den Slicer. Brim (Rand) oder Raft (Scholle).

Brim erzeugt  um das eigentlich Bauteil zusätzliche Ringe, vergleichbar mit der „Krempe“ eines Huts. Durch den erhöhten Rand und den erweiterten Umfang, wird die Haftung des Bauteils erhöht.

Raft erzeugt eine zusätzliche Schicht zwischen der Bauplattform und dem Bauteil, ähnlich wie ein Floß, das auf dem Wasser treibt. Mit Raft kann auch zum Ausgleichen des Druckbetts benutzt werden und erhöht auch die Haftung des Bauteils durch die zusätzliche Oberfläche.