... wird auch als „behaarter Druck“ bezeichnet. Der Druckfehler entsteht dadurch, das während der Bewegung des Extruders über der Bauplattform, Filament aus der Düse fließt. Das überschüssige Filament bleibt als dünner Faden auf dem Druckmodell hängen. Das Stringing („Fäden ziehen“) oder Oozing („herausquellen / nässen“) können Sie über die Einstellungen, in Ihrer Slicer-Software steuern.
1. Die erste und beste Einstellung, um das Fäden ziehen zu vermeiden ist, der Filament-Rückzug die „Retraction“. Mit dieser Einstellung wird das Filament in der Düse zurück gezogen um bei einer Bewegung des Extruders, kein überschüssiges Material auf dem 3D-Druck zu hinterlassen. Sobald die Düse an der berechneten Position angekommen ist, wird der Düse wieder Material zugeführt und der 3D-Druck kann wieder problemlos starten.
Retraction Distance
Die Rectraction Distance, auf Deutsch der Rückzugsweg, ist die wesentlichste Einstellung. Dadurch wird festgelegt, wie weit das Filament aus der Düse zurückgezogen wird. Je so mehr Filament in der Düse zurückgezogen wird um so weniger entsteht die Möglichkeit, das etwas aus der Düse quillt.
Direktantrieb-Extruder benötigen einen Rückzugsweg von ca. 0,5 -2,0 mm, Bowden-Extruder bis zu 15mm. Das erklärt sich aufgrund des Abstands, zwischen dem Antriebszahnrad des Extruders und der beheizbaren Düse. Anpassungen stufenweise vornehmen. An die optimale Einstellung herantasten durch Änderung der Einstellungen im Bereich von 1mm, dann die Veränderungen vergleichen.
Retraction Speed
Mit dem Retraction Speed, zu deutsch Rückzugsgeschwindigkeit bestimmen Sie wie schnell das Filament in der Düse zurückgezogen wird. Ist die Geschwindigkeit zu gering eingestellt, kann das Material noch auslaufen bevor es in der Düse zurückgezogen wird. Ist die Einstellung zu hoch, wird das Filament vom heißen Kunststoff in der Düse getrennt oder die schnelle Bewegung des Antriebsrads, kann das Filament sprichwörtlich zerschleifen.
Slicer-Software gibt als optimale Rückzugsgeschwindigkeit zwischen 1200 und 6000 mm/min (20-100mm/s) an. Sollte die Slicer-Software keine Profile für Retraction bieten, müssen die Einstellungen wieder stufenweise vorgenommen und so die richtige Geschwindigkeit empirisch ermittelt werden. Der Idealwert kann von Material zu Material variieren. Unterschiedliche Einstellungen für PLA, PTFE, ABS oder Nylon.
Temperatur zu hoch / zu niedrig
Ist die Drucktemperatur zu hoch, wird das Material zu flüssig und es kann viel leichter aus der Düse auslaufen.
Ist die Temperatur zu niedrig eingestellt haben, ist das Filament noch zu fest und wird schlecht gefördert. Die Temperatur wird in Schritten, zwischen 5-10° C durch druck eines Temperaturtowers ermittelt. Die Hersteller geben meistens einen Temperaturbereich auf dem Filament vor, da sollte der obere Wert als Ausgangstemperatur gewählt werden und bis zur unteren Temperatur gedruckt werden. Das ist für jedes neue Material nötig, um die besten Druckergebnisse zu erzielen.
Lange Bahnen oder Bewegungen über freie Räume
Stringing entsteht vorwiegend beim überqueren von freien Räumen. Zwischen Punkten die vom Extruder angefahren werden entstehen richtig kleine Spinnennetze.
Die Länge der Bewegung hat direkten Einfluss auf das auslaufen der Düse. Je länger die Bewegung, umso mehr Filament kann aus der Düse laufen. Also sind möglichst kurze Bewegungen zu wählen. In der Slice-SW die Option “Avoid crossing outline for travel movement” wählen, dadurch wird versucht einen Druckweg zu finden, der innerhalb des Bauteils, also über den festen Kunststoff fährt, um das Stringing zu vermeiden.
Geschwindigkeit der Bewegung
Eine Erhöhung der Nicht-Druckgeschwindigkeit (travel speed) hat auch Auswirkung auf das Fäden ziehen. Durch die schnellere Bewegung wird auch das Fäden ziehen verringert.
Direkt-Extruder
Die erste und vielleicht älteste Methode ist bekannt als "Direct-Extruder", weil das Filament direkt am so genannten „Hot End“ der Düse zugeführt wird an der es auch geschmolzen wird. Dort tritt es aus der Düse aus und erzeugt eine präzise Extrusionslinie.
Bowden - Extruder
Eine weitere Bauart des Extruders ist bekannt als "Bowden" -Ansatz. Hier wird das Hot End baulich vom Extruder getrennt. Typischerweise ist der Extruder auf der Rückseite oder im Inneren des 3D-Druckers angebracht. Der "ferne" Extruder arbeitet genau wie der Direkt-Extruder: er greift das Filament und drückt es in Richtung Hot End. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass das Filament einen Weg durch einen Schlauch oder ein Rohr zurücklegen muss, um schließlich zum Hot End zu gelangen.
Stellen Sie immer sicher, dass alle beim 3D-Drucker verwendeten Extruder, aktiviert sind und Sie die erforderlichen Einstellungen vorgenommen haben.
Quelle: www.just3dp.com